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August

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Sonntag, 24.08.2003 (Tag 1)
Eigentlich wollte ich mein Tagebuch folgendermaßen beginnen: 23:55 Uhr Take off in Frankfurt Richtung Singapur. Es sah auch alles so aus, als würde dies funktionieren. Pünktlich am Flughafen eingecheckt, die Familie kurz und schmerzhaft verabschiedet, Passkontrollen passiert und dann kam in der Boarding Area ca. 15 min vor Start die Mitteilung, dass sich der Start etwas verzögert. Kurz nach zwölf kam eine weitere Durchsage und schon bin ich bei Montag.

Montag, 25.08.03 (Tag 2)
00:05 Uhr: Die Durchsage lautete sinngemäß: „Hydraulikflüssigkeit läuft an einem der Hauptfahrwerke aus. Fehler wird gesucht. Wir bitten Sie um Geduld.“ Toll! Irgendwann wurde der Fehler gefunden und uns wurde mitgeteilt, dass das neue Teil bestellt ist, aber wie sich dann rausgestellt hat, wurde zu diesem Zeitpunkt geprüft, wo man überhaupt so ein Teil herbekommen kann. Irgendwann um ca. 2:15 kam die Meldung: “Teil bei Lufthansa ausgebaut.“ Musste also nur noch eingebaut werden. Die neue Startuhrzeit wurde auf 3:45 Uhr festgesetzt. Die Boarding Area glich mittlerweile einem Matratzenlager ohne Matratzen. Qantas hat sich allerdings sehr schnell bemüht, um uns Snacks, Getränke und Decken zu organisieren. Außerdem waren einige Jugendliche dabei, so dass man sich die Zeit gut mit etwas Small Talk vertreiben konnte. Um 4 Uhr durften wir dann endlich in die Boeing 747 einsteigen und sind dann, nachdem der Kapitän noch ein paar andere Dinge gefunden hat, endlich um 6 Uhr gestartet. Mittlerweile ist es 12:20 deutsche Zeit und wir befinden uns irgendwo in 10058 m über Indien kurz vor Delhi mit einer Reisegeschwindigkeit von 940 km/h. Time to Destination in Singapur 4:45 h. Geplante Ankunftszeit: 23:05 Uhr Ortszeit Singapur. Nun sitze ich also mit einem "Round The World Ticket" im Gepäck im Flugzeug in Richtung große weite Welt. Die Gefühle sind schon etwas seltsam. Ich habe keine Ahnung was mich in den nächsten acht Monaten erwarten wird. Das Flugzeug ist nun endlich um kurz nach 23 Uhr gelandet. Am Flughafen geht dann natürlich die Abzocke gleich los. Wenn man nicht aufpasst, sitzt man in einem Mercedes, der für die Fahrt ins Hotel 35S$ anstatt nur 15S$ für ein normales Taxi kostet. Mein Hotel ist so eine Art Backpacker Hotel. In einem Zimmer übernachten vier Personen. An der Rezeption wird beim einchecken bei jedem Gast deshalb mit einem Infrarotthermometer die Körpertemperatur überprüft, um die anderen Gäste vor Krankheiten zu schützen. Das Hotel ist nicht luxuriös, aber sehr sauber, billig und im Zentrum von Singapur.
 

Boarding Area vor dem Flug Irgendwo zwischen FRA und SIN  

Dienstag, 26.08.03 (Tag 3)
Die Nacht war nicht so toll. Wahnsinnig heiß und richtig müde war ich auch nicht trotz des wenigen Schlafs aus der ersten Nacht. Ich bin dann ungefähr um 8 Uhr aufgestanden, um mich Richtung Malaiische Botschaft aufzumachen. Zuerst muss man ein Formular ausfüllen und sich damit dann in eine ca. hundert Meter lange Menschenschlange anstellen. Nach ca. 90 Minuten bei 33°C und einer Luftfeuchtigkeit zum wahnsinnig werden, war ich dann am Schalter. Dort bekommt man dann eine Nummer. Man muss danach noch mal warten bis die Nummer dran ist. Nach dieser Prozedur wurde mir gesagt ich soll um 16 Uhr wieder meinen Pass mit eingetragenem Visum abholen. Das ganze kostet 10S$. Hat auch funktioniert.
Der erste Tag in Singapur ist fast zu Ende, mein Fazit: Die Leute sind sehr freundlich, alles super sauber, man hat den Eindruck das Leben bewegt sich etwas schneller, aber an den Geruch muss ich mich erst noch gewöhnen.
Ich nehme zurück was ich vorhin geschrieben habe, der Tag war nämlich noch nicht zu Ende. Um halb 9 bin ich noch los, um die Stadt bei Nacht zu besichtigen. Einerseits ist sie ist beeindruckend, andererseits für mich ein Horror. Zum positiven Teil: Ein einziges Lichtermeer. Nicht übertrieben beleuchtet, aber doch so, dass jedes Haus irgendwie zur Geltung kommt. Zum negativen Teil: Man kann hier einkaufen bis der Arzt kommt. So viele Geschäfte und Malls auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen. Ich glaube man kann hier einen Monat 24 Stunden lang am Tag shoppen gehen und hat immer noch nicht alle Läden gesehen. Die Lebensmittelgeschäfte haben teilweise rund um die Uhr offen, was eigentlich ganz praktisch ist. Die U-bahn ist eine feine Sache hier. Super günstig kommt man in der Innenstadt zum Ziel. Füße tun trotzdem weh.
 

 
Mein Backpacker Hotel Mein Zimmer  

Mittwoch, 27.08.03 (Tag 4)
Heute war ich erstmal überrascht, dass es schon 11:15 Uhr war als ich aufgewacht bin. Mit Steffi, einer Studentin aus Würzburg, die auch gerade in Singapur ist, habe ich mich für 12 Uhr verabredet. Da sie schon vier Wochen da war, hat sie mir noch ein paar Tipps geben können, was man sich alles anschauen sollte und was nicht. Ich habe auch von ihr erfahren, wo man einigermaßen frühstücken kann (dort bin ich dann danach auch hin). In Singapur bzw. großteils von Asien wird morgens schon warm gegessen.
Um ca. 15 Uhr habe ich mich mit Hannes getroffen, der zur gleichen Zeit sein Praktikum in Penang beginnt und heute in Singapur beginnt. Danach habe ich noch schnell meinen Flug umgebucht. Wir werden jetzt also beide am Freitagabend ach Penang fliegen.
Am Nachmittag haben wir Chinatown besichtigt. Erst hier erkennt man so richtig, dass man sich in Asien befindet. Eine Menge kleiner Läden, die aber viel Kitsch anbieten. Sehr erstaunt waren wir, als um ca. 17 Uhr viele Chinesen auf der Straße Räucherstäbchen und so eine Art Papierservietten in Blechtonnen verbrannten. Nach Chinatown waren wir im Hafen. Dort startet auch eine Gondelbahn direkt aus einem Hochhaus nach Sentosa Island. Am Abend waren wir noch mal Boat Quai mit den vielen kleinen Hawker. 
 

 
Zeremonie der Chinesen Chinatown  

Donnerstag, 28.08.03 (Tag 5)
Heute sind wir durch die Arab Street und Little India durchgelaufen. War mal ganz interessant, aber mittlerweile habe ich die Schnauze voll von der Stadt. Da wir nicht wussten was wir abends machen sollten, haben wir beschlossen noch in den Zoo außerhalb der Stadt zu fahren, um die Night Safari zu erleben. Für 10€ Eintritt plus Rundfahrt mit einer Bahn konnte man „wilde“ Tiere relativ nah erleben.
Die Fahrt zurück war dann noch mal etwas interessant. Zuerst mussten wir mit dem Bus zu MRT Station fahren. Dort sind wir noch zu Mac Donalds und haben dann sie letzte Bahn verpasst die bis in die Stadt fährt. Wir sind nur ein paar Stationen weitergekommen und mussten dann wieder in den Bus umsteigen. Wir hatten Glück das überhaupt noch Busse fuhren, sonst hätten wir mit dem Taxi zurückfahren müssen.

Haus in der Arab Street Häuser im Banken Viertel Wildes Tier bei der Night Safari

Freitag, 29.08.03 (Tag 6)
Hannes und ich haben uns um 13 Uhr getroffen und beschlossen noch die New Asia Bar zu besuchen. Die machte leider erst um 15 Uhr auf. Deshalb haben wir noch irgendwie die Zeit totgeschlagen. Um 15 Uhr kamen wir dafür aber in den Genuss eines wirklich tollen Überblicks über die Stadt. Die Drinks sind da Oben aber sehr teuer. Wir mussten ziemlich genau kalkulieren, um noch das Taxi zum Flughafen bezahlen zu können. Am Flughafen hat dann alles reibungslos geklappt und wir sind planmäßig in Penang angekommen. Leider war es während des Flugs dunkel, so dass wir Penang nicht aus der Luft sehen konnten.

Blick über Singapur Berühmtes Raffles Hotel Boeing 767 nach Penang

Dort angekommen hatten Hannes und ich kaum Zeit die Koffer abzustellen. Susanne hat eine Abschiedsparty gemacht. Wir konnten so die anderen 9 deutschen Praktikanten alle auf einmal kennen lernen. Danach wurden Hannes und ich gleich von Thomas, Sven und Heiko mit nach Georgetown in die Disco geschleppt. Weil das Bier hier sehr teuer ist, haben wir 200 m weiter im Supermarkt ein, zwei, drei… Bier getrunken. Gleich am ersten Abend lernten wir den tropischen Regen kennen. Denn wir haben bestimmt 90 min gewartet bis wir wieder zur Disco zurück konnten. Es ist schon komisch, da zwischen den ganzen Asiaten rumzuhüpfen. Denn man selber ist hier der Exot und nicht die anderen. Nach der Disco hat es noch etwas gedauert bis wir ein Taxi gefunden haben, dass unseren Preis zahlen wollte.  Auf dem kleinen Spaziergang durch Georgetown sind uns einige Ratten begegnet. Hier sieht man erst, dass man sich in einer anderen Welt befindet. Kulturschock! Es ist alles ziemlich dreckig. Ein Anblick, an den man sich erst noch gewöhnen muss. Um 4 Uhr nachts waren wir dann wieder zu Hause. Hier konnte ich mal die Wohnung besichtigen. Alles ziemlich klein. Da ich von zu Hause wohl eher verwöhnt bin und noch nie in einer Studentenbude gewohnt habe, werde ich mich auch hier erstmal akklimatisieren müssen. Cerankochfelder und Granitarbeitsflächen sucht man hier vergeblich. Das habe ich auch nicht erwartet. Mein Zimmer ist das Kleinste der drei Zimmer im Appartement. Die Zimmer werden hier immer durchgewechselt. Derjenige, der am längsten hier ist, bekommt das größte Zimmer. In einem Monat geht Sven und Mitte November, wenn Thomas uns verlässt, übernehme ich das größte Zimmer mit eigenem Bad. Das Appartement befindet sich in einem Hochhaus. Bosch hat insgesamt 4 Appartementhäuser hier für die Trainees gemietet.

Samstag, 30.08.2003 (Tag 7)
Die Nacht war ganz in Ordnung. Ich habe gerade den Bericht vom Vortag geschrieben. Draußen regnet es in Strömen. Wir sind in den Tropen! Die Monate September und Oktober sind Regenzeit hier. Frühstück gab es beim Inder. Am Mittag waren wir im Einkaufszentrum und haben uns Prepaid Karten für das Handy geholt, da man sich damit hier ziemlich günstig verständigen kann. Auf dem Weg dorthin sind uns wieder zwei Ratten begegnet. Hannes und ich waren ziemlich platt vom Vortag, deshalb haben wir diesen Abend nur noch gemütlich auf unserem Balkon verbracht. Richtig eingelebt habe ich mich noch nicht. Die Erinnerungen an mein Umfeld, in dem ich die letzten 24 Jahre verbracht habe, sind noch sehr stark. Ein anderer Praktikant hat auf seiner Homepage geschrieben: "An die Freiheit muss man sich erst gewöhnen". Und damit hat er verdammt Recht.

Sonntag, 31.08.2003 (Tag 8)
Diesen Tag haben wir wieder gemütlich angehen lassen. Nach dem Frühstück haben wir erstmal den hauseignen Pool getestet. Gegen Abend sind wir noch joggen gegangen. Das war bei den Temperaturen hier richtig anstrengend. Wir sind zudem einen Berg hoch gelaufen. Doch die Aussicht auf die Penang Bridge hat die Strapazen gerechtfertigt.


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© Steffen Schönbeck | Letzte Änderung: 01.01.1970 | Hits:
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